Interview: Florian Presch’s Meisterstück – Bike-Aufbau

Ein Rad selber bauen und herstellen? Gar nicht so leicht! Genau das musste Flo, Werkstattleiter im Ladengeschäft Kronberg, im Rahmen seiner Meisterprüfung machen. Was er für ein Rad gebaut hat und wie schwierig es war alles reibungslos umzusetzen könnt Ihr hier im Interview mit Flo erfahren!

Um welchen Teil deiner Meisterprüfung handelt es sich bei dem Bikebau-Projekt?

Es gehört zum Teil 1 Fachpraxis.

Wie lautete die ursprüngliche Aufgabenstellung für euer Projekt?

Die Ursprüngliche Aufgabe hieß: Der Prüfling führt ein Prüfungsprojekt durch , das einem Kundenauftrag entspricht. In diesem Fall lautet der Kundenauftrag, Herstellung eines Fahrrades . Es gab aber diverse Vorgaben, nicht alles war umsetzbar und moderne Sachen waren quasi nicht möglich.
Wir konnten ein Rennrad/ Crossrad/ Reiserad/ Trekking oder Gravel Bike bauen. Tapert Steuerrohr, Innenverlegte Züge, Steckachse Hinten oder eine andere Bremsaufnahme als V Brake. Standard Rennrad Bremse, oder IS waren nicht Vorgesehen.

Um so glücklicher bin ich das ich in Zusammenarbeit mit einem weiteren Teilnehmer mit viel Eigenaufwand und viel Überzeugungskraft doch noch einen halbwegs modernen Rahmen anfertigen konnte . So haben wir ein Steuerrohr für Tapered Gabeln, Innenverlegte Züge und das wohl für mich zumindest wichtigste, eine Flat Mount Bremsaufnahme bauen können.
Letzteres hat uns viel Zeit in der Metallwerkstatt verschafft, da wir erstmal eine Lehre und einen „Fräsadapter“ anfertigen mussten.

Wie bist du auf die Idee für dein Bike gekommen, hattest du sofort ein Bild vor Augen?

Es war ja lange klar, dass wir einen Rahmen bauen. Die Idee das es ein Crosser wird hatte ich schon eine ganze Weile . Die genaue Umsetzung kam dann erst Stück für Stück.
Wenn man sich das Rad aber anschaut, erkennt man eine gewisse Ähnlichkeit mit einem Specialized Tarmac und die Geometrie habe ich auch nicht neu erfunden, diese habe ich vom Crux abgeschaut, da wusste ich halt es passt und lässt sich toll fahren.

 

Welches Material hast du für den Rahmen verwendet?

Es handelt sich um Stahl. Um genauer zu werden 25Cromo 4.
Die Verbindungen sind mit Hartlot gemacht. Hier handelt es sich an den gemufften Verbindungen um ein Silberlot und den ungemufften Verbindungen um ein Messinglot.

Hast du ihn komplett selbst gebaut?

Ja der Rahmen wurde von mir selber gebaut . Natürlich wurde das ganze durch Lehrpersonal überwacht und die grundsätzliche Idee vorher auf Umsetzbarkeit geprüft.

Welche Komponenten hast du für dein Bike ausgewählt?

Verbaut habe ich eine komplette Sram Force CX1 Hydro Gruppe ( Die E-Tap Force dauert ja noch ein bisschen) Thomson Vorbau, Sattelstütze und Dt Laufräder .

Wie viele Arbeitsstunden hast du in das Bike gesteckt?

Wie viele Arbeitsstunden es sind kann ich nicht genau sagen. Wir haben den Rahmen innerhalb von 4 Tagen gebaut. Wieviel Zeit in Planung zur Anfertigung des Werkzeuges und nacharbeiten des Rahmes geflossen sind habe ich nicht dokumentiert.

Was ist für dich größer, der materielle oder ideelle Wert des Bikes? Wirst du es jemals weggeben oder verkaufen?

Schwierige Frage. Wenn der Preis am Ende stimmt, würde ich es wahrscheinlich schon verkaufen. Die Zahl in meinem Kopf ist jedoch so hoch, dass diese sicher nicht gezahlt werden würde. Also der ideelle Wert ist schon sehr hoch.

Am Schluss die wichtigste Frage: Bist du es schon gefahren und wie fährt es sich?

Um ein bisschen die Spannung hoch zu halten. Ja ich bin es schon gefahren, allerdings war dies nur ein kleiner Testride um zu sehen ob die ausgewählten Komponenten passen.
Meine Montageprüfung ist am 19.03. Erst da darf ich es eigentlich komplett zusammen bauen. Das heißt vorher bin ich es natürlich auch nicht gefahren. Nur so viel vorne Weg, es überrascht.

Das Meisterstück im Detail

Laurenz Utech
Ein Beitrag von: Laurenz Utech – HIBIKE Marketing

3 thoughts on “Interview: Florian Presch’s Meisterstück – Bike-Aufbau

  1. WOW!!!
    Sieht richtig klasse und edel aus! Würde ich mir sofort Kaufen! Wäre eine großartige Sache wenn Ihr gemeinsam mit eurem Werstattleiter „Flo“ in die Produktion gehen würdet mit individuell angefertigen Bikes für Eure „Stamm“- Kunden. 😉
    Super Sache und toller Bericht, bitte mehr davon!

    1. Hey Hendrik, das wäre tatsächlich cool! Allerdings müssten wir wohl dann in der Werkstatt auf ihn verzichten, und da brauchen wir eben auch unbedingt 😉

      Liebe Grüße,
      Nick Willner – Hibike Marketing

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