Bulgarien und Rumänien – Nachbarländer mit großen Unterschieden

Von diesen Ländern haben wir nur Ausschnitte gesehen und wir können lediglich von unseren Erfahrungen berichten. Diese könnten aber unterschiedlicher kaum sein.

Von diesen Ländern haben wir nur Ausschnitte gesehen und wir können lediglich von unseren Erfahrungen berichten. Diese könnten aber unterschiedlicher kaum sein.

Angekommen sind wir in Bulgarien in der Nähe von Vidin. Das war leider keine so schöne Erfahrung. Zuerst war es in einer Bank unmöglich, unsere restlichen serbischen Dinar in bulgarische Lev zu tauschen. „Die sind doch nicht in der EU! Man kann doch nicht einfach mit Geld zu einer Bank kommen und das dann getauscht bekommen …“ Naja, für was ist dann eine Bank da, Wechselstuben gab es nämlich auch nicht? Ein Kunde kam uns dann aber zur Hilfe und tauschte uns direkt vor den verdutzten Augen des Bänkers die Scheine um – благодаря (Danke)!
Leider ging es dann nicht besser weiter. Unser erster Eindruck des Landes war Vidin. Falls es hier einen schönen Stadtteil gibt, haben wir ihn nicht gefunden. Dafür heruntergekommene Plattenbauten, grau in grau. Der Donauradweg führte uns dann heraus auf einer Art Autobahn, auch die davon wegführende kleinere Straße war voller LKWs. Dazu kam, das am Straßenrand immer wieder Prostituierte den Truckern oder so ihr Dienste anboten. Unheimlich, traurig und in Kombination mit dem vielen Verkehr und der Aussicht, hier irgendwo das Zelt aufzuschlagen, wirklich nervenzehrend und beunruhigend. Dazu ist Armut in diesem Teil Bulgariens offensichtlich. Pferdekutschen sind ein alltägliches Bild, statt Fenster schützen Bettlacken Häuser und deren Bewohner vor der Kälte. Nach der ersten Nacht wurde es dann etwas besser. Aber dieser erste Eindruck brannte sich fest ein, leider bekamen wir das schlechte Gefühl bis zur Ausreise in die Türkei nicht mehr los. Das lag vermutlich auch an den Begegnungen mit den Menschen im Land. Diese waren selten und eher kalt. Grüßten wir nett, zeigten uns die angesprochenen häufig nur den Rücken, vielleicht ein lustloses Handzeichen.
Auch darum setzten wir mit der Fähre über nach Rumänien. Hier zeigte sich sofort ein ganz anderes Bild. Landschaftlich war Bulgarien hügelig, Rumänien ist hier Topf eben. Und das Gefühl war ein ganz anderes, trotz offensichtlicher Armut. Frauen und Männer in Kutschen winkten, in den kleinen Dörfern sprachen uns alle die konnten an oder riefen zumindest ein „Hola“ hinterher. Und die Kinder liefen an den Straßenrand, streckten die Hand aus und freuten sich riesig über das Abklatschen mit unseren Händen. Genau das hatten wir gebraucht! Eine Nacht verbrachten wir im Haus von Michaela. Wir hielten vor ihrem Grundstück, sie kam auf uns zu und lud uns sehr herzlich ein zu bleiben. Einmal gingen wir in Rumänien mittags Essen, lokale Spezialitäten. Wir sind beide keine Vegetarier, essen aber sehr wenig Fleisch. Die rumänische Fleischplatte war für uns Genuss und Herausforderung, danach gab es tagelang nur Brot, Gemüse und Reis.
Nach vier Tagen in Rumänien ging es bei Ruse wieder hinein nach Bulgarien. Hier sagten wir der Donau „Auf Wiedersehen“, jetzt ging es durch die Hügel in Richtung Schwarzes Meer. Hurra, das Meer, lang lang ist es her. Die Brandung, der Geruch nach Salzwasser und Strand – zuerst nur mit den Füßen rein, nach ein paar Tagen sogar komplett. Etwas traurig war es für uns an der bulgarischen Küste trotzdem. Hier ist leider neun Monate lang Off-Season. Für die restlichen drei Monate mit Ballermann-Touristen ist die ganze Küste zugebaut mit Betonbunkern. Und in der Off-Season einfach tot, neun lange Monate lang!
Zum Schluss versöhnten wir uns dann noch mit Bulgarien. Auf der letzten Etappe durch wunderschöne Berge in Richtung türkischer Grenze lud uns Angel auf Kaffee und Schnaps ein. Dazu versorgte er uns für mehrere Tage mit leckeren und selber angebauten Lebensmitteln und Schnaps. Ende gut, alles gut? Nicht ganz, Bulgarien hat uns ganz schön gefordert.

Bulgaria and Rumania – neighbors with large differences

We have just seen small parts of both countries and we have just gained our own experiences. Very different experiences.
We arrived in Bulgaria close to a city called Vidin. Not such a good start, first it was impossible to change our serbian Dinar into bulgarian Lev. The staff in the bank told us: “Serbia isn´t EU! You can´t come to a bank and exchange money …” Okay, interesting. But we were lucky. Another customer offered us to change the money right in front of the confused bank staff – благодаря (thanks)! Unfortunately, it remains difficult. Our first city was Vidin. If there is a nice place in the city, we haven´t found it. We saw shabby plattenbau buildings, gray-on-gray. The Donau bike path led us on a busy Autobahn and a even more busy road full of trucks. Moreover, prostitutes were offering themselves to the truckers or so at the roadside. Scary, sad and in combination with the traffic and the knowledge, that we have to camp here, very annoying and frightening. Aditionally, poverty was obvious. It have become better in the next days, but we kept a bad feeling for the whole stay in Bulgaria. Maybe because of our experiences with the people. When we were nice and saying hello, they regularly ignored us.
One more reason for us to leave the country and pedale some kilometres in Rumania. That was a huge change. Landscape changed from hilly to totally flat. And our mental felling was super. People waved from their carriages, in villages they tried to speak with us or sayed “Hola”. The kids were standing on the street and we gave them high-fives. That was exactly what we needed. One night we even got invited to Michaelas home. She welcomed us without any doubts, thanks! Once we tried to eat in a local restaurant. We´re not vegetarians, but we don´t eat meat very often. The romanian Meat plat was delicious, but we avoided to eat any meat in the following days/week.
We had stayed in Rumania four nights and left the country to Bulgaria in Ruse. Here we also said “Bye bye” to the Donau, next goal was the Black Sea. We haven´t seen the sea for a long time, so we were very happy to here the waves and smell the salt and beach. And we took a bath, first just with the feed but then completely! Sadly, the tourist holiday season in Bulgaria only takes three month. For the other nine month, you have thousands of empty/dead hotel bunker at the beaches.
In the end we had some good experiences in Bulgaria. The landscape changed to wonderful mountains in the colors of autumn and we met Angel. He invited us for coffee and liqour and filled our bags with delicous food/Schnapps.
All’s well that ends well? Not quite, Bulgaria has been a challenge.

One thought on “Bulgarien und Rumänien – Nachbarländer mit großen Unterschieden

  1. Vielen Dank für die news aus Bulgarien und Rumänien.Ich wünsche euch weiterhin nur gute Erfahrungen und nette Menschen, die eure Reise begleiten.Hier in Deutschland hält der Winter langsam Einzug. Angeblich soll es bald schneien, bin gespannt.
    Liebe Grüße aus Düsseldorf von Iris und Gisela

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