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Test: Bell Super 3R MIPS MTB-Helm

Viele kennen es, man fährt seine Heimstrecke, aber bekommt plötzlich Lust etwas neues zu testen. Da kommt die Einmündung, die nach einem schicken Trail aussieht, doch gerade Recht. Ich gebe zu, ich stehe auf Geschwindigkeit, dann aber steigt auch das Risiko – passieren kann schließlich immer mal etwas: Also, Fullface ist für mich Pflicht, bergauf allerdings kein Vergnügen auf dem Kopf.

Helme mit abnehmbaren Kinnbügeln gibt es ja schon länger, aber erst mit dem Bell Super 3R mit MIPS habe ich mich durchgerungen, diesem eine Chance zu geben.

Copyright © 2016 - www.JAPD.bike

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Warum der Bell Super 3R?

Bergauf befestige ich meinen Fullface-Helm bisher immer gerne am Rucksack und bevorzuge es bis zum Trail meiner Wahl ohne Helm auf dem Kopf zu fahren. Aber wie sagt man so schön, Sicherheit steht immer an erster Stelle, der Helm gehört also eigenltich auf den Kopf, egal ob bergauf oder -ab. Daher habe ich mich entschieden, den Bell Super 3R Helm genauer unter die Lupe zu nehmen und ihn zu testen. Übrigens ist der 3R die überarbeitete Version des Bell Super 2R. Der Helm hat mir von Anfang an optisch sowie haptisch gut gefallen. Die Farbkombination Emerald/Retina Sear (was für mich Türkis und Neon Gelb bedeutet) hat mir gleich super gefallen. Als ich den Helm dann in der Hand hatte wurde mein Kaufwille gleich noch größer. Bleibt noch die Frage, ob mich der Kinnbügel auch überzeugt… Dazu gleich mehr.

Meine Vorurteile waren bis dato ziemlich groß…

  • Schützt er gut?
  • Verliere ich den Kinnbügel bei einem schweren Sturz?
  • Ist der Helm luftig genug für die Tour bergauf?
  • Ist der Helm luftig genug für die „Mission“ bergab?
  • Und … Sehe ich gut damit aus?

Zumindest die letzte Frage kann ich mit einem klaren JA beantworten. Jetzt aber Spaß beiseite.

Optisch schon mal eine gute Note

Bekommt optisch schon mal eine gute Note, der Bell 3R

Das schönste an einem neuen Produkt – das Auspacken

Nicht nur der Helm selbst, auch die Verpackung macht was her. Beim Auspacken merkt man sofort, dass man hier Qualität gekauft hat. Box auf und schon kommt ein doppelt verpackter Helm zum Vorschein. Super finde ich die top verarbeitete Schutztasche, welche den Helm vor Kratzern und Staub schützt.

Am Helm ist schon die Halterung für eine Actioncam, wie die GoPro, befestigt. Diese ist eine sogenannte Breakaway Kamera-Halterung, welche bei einem schweren Sturz durch eine Sollbruchstelle bricht und somit das Verletzungsrisiko durch den Halter und die befestigte Kamera verringern soll. Ich hatte mich gefragt, ob die Halterung dann einen instabilen Eindruck machen würde. Aber ich behaupte, dafür muss man schon schwer stürzen, da auch die Halterung sehr stabil wirkt und keineswegs bei der ersten Berührung weg bricht.

Erster Eindruck des Kinnbügels

Der Kinnbügel ist durch je einen Hebel an der linken und rechten Seite des Helms sowie einem Hebel an der Rückseite befestigt. Die Hebel sitzen ziemlich fest, sodass ein versehentliches öffnen so gut wie ausgeschlossen ist. Zur Stabilitätsverbesserung gibt es noch 2 Führungen, in die der Kinnbügel eingeklickt wird.
Alles in allem steht der Bell einem vollwertigen Fullface-Helm augenscheinlich in nichts nach.

Gewicht und Features des Bell Super 3R

Der Bell Super 3R fühlt sich selbst mit Kinnbügel sehr leicht an. Laut Herstellerangaben wiegt der Helm nur ca. 784g, was natürlich je nach Größe etwas variieren kann.
Zudem hat man insgesamt 23 Belüftungsöffnungen, die für frische Luft und einen kühlen Kopf sorgen. Trotz des geringen Gewichts und der guten Belüftung, fühlt sich der Helm sehr stabil und sicher an. Ich schüttel und wackel ein wenig, aber ich kann weder ein Klackern noch Wackeln des abnehmbaren Bügels feststellen. Auf dem Kopf rutscht er beim ersten Passform-Test auch nicht rum, dank der stufenlosen Größenverstellung im Helm. In Punkto erster Eindruck hat er also schon mal bestanden.
Mein Vertrauen ist also geweckt und ich bin bereit diesen Helm auf Herz und Nieren zu testen.

Da Bell diesen Helm als kompromisslosen All-Mountain-Helm bezeichnet, der für lange und zermürbende Aufstiege ebenso wie für Vollgas-Abfahrten im ruppigen Gelände entwickelt wurde, habe ich mich dann auch aufs Bike geschwungen, meinen Hausberg als Ziel vor Augen.

Die Passform und der Unterschied zum Bell Super 2R

Der Unterschied zum 2R ist hauptsächlich das Innenleben des Helms, äußerlich hat sich bis auf die neue Farbpalette nicht viel geändert.  Für die Innenschale wurde eine überarbeitete Passform gewählt, welche besser auf das MIPS System zugeschnitten ist. Beim 2R hatten viele das Problem, dass der Helm kleiner als üblich ausfiel, dies soll nun behoben sein.

Der Bell Super 3R in Action

Ich starte ohne montierten Kinnbügel. Gleich zu Beginn wurde eins klar: Warm wird mir am Kopf nicht, der Helm ist super luftig und lässt sich ohne Bügel schön tragen. Auch bei starken Steigungen, an denen man nur langsam voran kommt, sorgt der Helm durchgehend für eine angenehme Belüftung.
Oben angekommen, wird der Kinnbügel mit wenigen Handgriffen befestigt und die Vorfreude auf meine flowige Abfahrt steigt. Helm auf, Goggle an, Vollgas!

Auch bergab merkt man sofort, wie luftig der Helm ist. Kleines Manko ist, dass mir meine sehr eng sitzende Goggle die Größenverstellung leicht in den Hinterkopf drückt, was aber nicht schmerzhaft ist, ich kann gut damit leben.
Der Start führt über ein mit kleinen Steindrops bestückten Weg, der in einem Wurzel- und Steinfeld endet, bei dem man ordentlich durchgeschüttelt wird. Durch die Größeneinstellung sitzt der Helm bombenfest und wackelt nicht. Es ist kein Klappern o.Ä. vom Bügel zu hören, sodass ich relativ schnell vergesse, dass ich gar keinen reinrassigen Fullface-Helm trage.

Das volle Testprogramm – inlusive Sturz

Ich will jetzt nicht sagen, dass ich mich mit dem Helm zu sicher gefühlt habe, aber scheinbar lag mir das Bremsen an diesem Tag nicht besonders im Blut. Eine Landung übersprungen und schon war es passiert – ein Sturz! Den wollte ich auf meinem Testride eigentlich nicht einbauen! Zum Glück ist nichts passiert, ich und mein neuer Bell Helm haben nix abbekommen. Eine Kopflandung war es nicht, aber auch nach dem kleinen Schleudergang kann ich zumindest behaupten, dass auch hier der Helm einwandfrei sitzt wo er hingehört 🙂

Aufstehen, Bike checken, weiter geht´s! Unten angekommen musste ich den Kinnbügel dann nur noch in drei Schritten abnehmen und konnte ungehindert die letzten Kilometer Waldweg Richtung Heimat antreten.

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Hier nochmal die Pros und Contras des Helms im Überblick

  • ++ Aussehen: Schönes Design und in beiden Varianten (mit und ohne Bügel) chic
  • ++ Verarbeitung: Klasse Verarbeitung die Stabilität verspricht
  • ++ Belüftung: Gute Belüftung, die vor Überhitzung schützt
  • + Größenverstellung: Der Helm sitzt super fest und angenehm, auch im Gelände
  • Bei Benutzung mit einer eng sitzenden Goggle drückt die Größenverstellung etwas den Hinterkopf

Fazit

Test bestanden! Der Bell Super 3R begeistert mich! Seitdem ist der Helm nicht nur auf Waldwegen und Trails im Einsatz, sondern mein täglicher Begleiter auf dem Arbeitsweg. Der Helm ist eine super Alternative für Leute, die „luftig“ bergauf müssen oder wollen, aber in Punkto Sicherheit keine Abstriche bergab machen möchten.
Stabil und solide, sodass alle meine Zweifel völlig ausgeräumt wurden und alltagstauglich ist der Super 3R auch noch.

Wer einen solchen Helm sucht, macht mit dem Bell Super 3R MIPS nichts falsch! Von mir eine klare Kaufempfehlung!

Hier findet ihr noch ein paar Schnappschüsse mit dem Bell Super 3R im Einsatz. Danke an die Jungs von JAPD.bike Facebook-Seite


unseren HIBIKE Friends aus dem Team JAPD
Ein Beitrag von: unseren HIBIKE Friends aus dem Team JAPD

One thought on “Test: Bell Super 3R MIPS MTB-Helm

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