E-Bike Testday

Sind E-MTBs überhaupt richtige Mountainbikes?

Von vielen Seiten werden E-Bikes kritisiert. Kann man das wirklich noch Biken nennen? Im Endeffekt macht der Motor doch die ganze Arbeit, oder?
Gemeinsam mit einigen Kunden sind wir der Sache auf den Grund gegangen:

Getestet werden konnten zahlreiche Räder von Bergamont, Ghost, Lapierre, Specialized und Trek. Es waren sehr viele Fahrerinnen und Fahrer dabei, teilweise Anfänger/innen, aber auch viele, die herausfinden wollten, ob E-MTBs noch „richtige“ MTBs sind und ob das Fahren mit Unterstützung überhaupt noch etwas mit Biken zu tun hat.

E-MTB Testday bei HIBIKE

E-MTB Testday bei HIBIKE

Die Einsatzzwecke für E-Mountainbikes:

Zum einen sind da die Downhiller bzw. abfahrtorientierten Biker, die das E-Bike als eine Art Shuttle verwenden wollen. Was besonders attraktiv für die zahlreichen Trails ist, bei denen kein Lift oder Shuttle zur Verfügung steht. Für diese Zielgruppe ist beispielsweise das Specialized Turbo Levo und ein Lapierre Overvolt SX die richtige Wahl.

Die zweite Zielgruppe, von denen wir einige bei unseren Touren dabei hatten, sind Fahrer(innen), die mit jemandem mitfahren wollen, der mit einem anderen Leistungsniveau unterwegs ist. Beispielsweise die Freundin, die zwar Spaß am Biken hat, aber nicht so regelmäßig wie ihr Freund in den Wäldern unterwegs ist. Durch das E-Bike haben die beiden nun die Möglichkeit gemeinsam auf Tour zu gehen.
Leistungsunterschiede fallen also nicht mehr so stark ins Gewicht, so dass auch Gruppenfahrten mit unterschiedlichem Leistungsniveau viel mehr Spaß machen.

Auch beim E-Bike sollte man nicht unterschätzen, dass es nicht komplett von alleine fährt! Für einige werden dadurch auch längere Touren möglich, die vorher konditionell nicht drin gewesen wären. Die Technik arbeitet unauffällig, aber effektiv. So sind auch für den Hobby-Biker längere Ausfahrten und steile Anstiege ganz einfach zu meistern. Die geübteren Biker haben hingegen Gefallen gefunden, weil sie noch mehr Energie für die Abfahrt hatten und schon berghoch mit mehr Fahrspaß und/oder genussvoller unterwegs waren.
Unser Testday hat’s gezeigt: Mountainbiken macht auch elektrifiziert viel Spaß!
Und: Auch E-MTBs sind MTBs!

Antrieb – Yamaha oder Bosch?

Interessant war festzustellen, dass die unterschiedlichen Motoren in der Bewertung durch die Fahrer gar keine große Rolle spielten. Die zwei großen Player sind immer noch Bosch und Yamaha, wobei beide ihre Vorzüge und Stärken haben. Die Unterschiede solltest du bei Kaufabsicht am besten im direkten Vergleich selbst „erfahren“, da die Wahrnehmung sehr subjektiv ist.
Bei unseren Testtouren waren die E-Bike Fullies deutlich mehr gefragt, wobei auch der eine oder andere Teilnehmer Gefallen an den sehr effizienten Hardtails gefunden hat.

Die Zukunft der E-Bikes

Das Specialized Levo war durch seine hohe Integration sehr beliebt (damit ist die Integration von Antrieb und Akku im Bike gemeint) und wir meinen, dass diese Art von E-Bikes Zukunft ist. Das Besondere ist die Steuerung über eine App oder einen Garmincomputer, was das Hersteller-Display am Bike komplett ersetzt. Dadurch hat man die Möglichkeit, seine Daten besser auszuwerten: Puls, Strecke, Krafteinsatz und verbrauchte Kalorien können direkt in die App übertragen und ausgewertet werden. Man kann sogar eine Strecke mit Routenführung und die verbleibende Batteriekapazität festlegen. Daumen hoch.

Klar, diejenigen, die jedes Wochenende mit ihrem MTB unterwegs sind, werden wahrscheinlich zukünftig auch kein E-Bike brauchen oder haben wollen. Immerhin geht nichts über das Erfolgserlebnis, es nur aus eigener Muskelkraft auf den Berg geschafft zu haben! Dennoch gibt es viele sinnvolle Einsatzzwecke für die E-MTBs.

Du bist noch nicht überzeugt? Wir haben E-Bikes in unserem Testpool, welche gerne ausgeliehen werden wollen. Hier geht’s zu den Testbikes…
Und die nächsten geführten Touren gibt es am 23.04.2016 auf unserem großen Testival…

Weitere Bilder vom E-MTB-Testday bei HIBIKE am 19.03.2016 findest du in unserer Facebook-Galerie:

 

Rainer Nowacki
Ein Beitrag von: Rainer Nowacki – HIBIKE Ladengeschäft Kronberg im Taunus

17 thoughts on “E-Bike Testday

  1. Ein eBike MTB ist doch was feines. Wenn 25kmh zu langsam sind, dann ein s ebike geholt angemeldet als Leichtkraftrad und dann geht es auch schneller den Hügel oder Berg hinauf…

    1. Nee is klar und dann am besten auch noch durch den Wald und die „Schlappies“, die nur ihre Muskelkraft zur Verfügung haben vom Trail fegen …

  2. Die Nutzung eines e-MTB hat nicht unbedingt etwas mit Faulheit oder fehlender Fitness zu tun.
    Ich bin schon vor über 30 Jahren in Kalifornien MTB gefahren, da waren viele hier aus dem Forum noch nicht geboren. Mittlerweile gehe ich auf die 60 Jahre zu und habe ein künstliches Hüftgelenk. Trotzdem bin ich im Taunus immer noch fleissig unterwegs. Ich merke aber, dass dies mit den Jahren nicht einfacher wird. Und ich möchte auch in ein paar Jahren nicht darauf verzichten, auf den Altkönig, den Fuchstanz etc. zu fahren. Da wird das e-MTB für mich auch eine Alternative werden. Die einfachen Touren gehen sicher noch viele Jahre „ohne Strom“.
    Dann fällt mir noch ein, dass das e-MTB für einige Freunde/Freundinnen die Chance eröffnet, mit dem gut trainierten Biker auch mal in die Hügel zu fahren und nicht immer auf einer Sozialfahrt an der Nidda entlang zu bestehen.

    Und zu guter Letzt: Ja, auch ich habe in den 80er als Rennradradfahrer mitleidig auf die MTBler geschaut. Nicht immer ist das was man selber macht, das Maß aller Dinge.
    Soll doch jeder nach seiner Facon glücklich werden.

    1. Ich kann Dir nur Recht geben. Ich bin grad 3 Tage mit dem Levo unterwegs gewesen und hatte richtig Spaß.
      Es ist die Alternative auch im Alter oder mit körperlichen Problemen dabei zu sein und sogar richtig mitzufahren. Man kann die Unterstützung auf ein Minimum reduzieren und muss sich ordentlich anstrengen. Ich kann aber trotz Schmerzen problemlos 3 Stunden Fahren, echt geil 😉
      Ich war nun über 25 Jahre nur sportlich in den Alpen unterwegs und das müssen andere erst mal machen. Ich wünschte ich könnte die nächsten Jahre weiter einfach gasteben, wird nicht möglich sein. Etwas mehr Toleranz und Respekt wäre hilfreich, wie immer…

      Noch hab ich keines… noch

  3. Es bleibt also bei den üblichen Meinungen: E-Mountainbikes sind was für Unsportliche, man kommt ganz einfach auf jeden Berg und eigentlich sind es Mofas. Sorry, aber das hat hier nichts Neues gebracht. Ich fahre seit einigen Jahren E-MTB, aber nicht, weil ich nicht fit bin, sondern weil es Spaß macht. Wer damit richtig und gut umgeht, fährt auch Berge runter, die es in sich haben. Mann muss es aber können und sollte sein können nicht überschätzen, was auch einige normale Biker oft tun. Ich habe einige Abfahrtsstrecken auf der Alb, wo Normalbiker runter schieben ;-). In einem Punkte stime ich aber zu, dass das Konfliktpotential mit Wanderern da ist. Allerdings wird es auch zu einem deutlich größeren Teil von Normalbikern befeuert. Ich sehe es an Wochenenden imer wieder dass Biker mit hohem Tempo an Wanderern vorbeirauschen und dann noch dämliche Kommentare abgeben. Also auch das wird nicht von den E-MTB-Fahrern befeuerte. Wie wäre es denn grundsätzlich mal mit dem Moto der Südtiroler „Ride fair!!!“ Schließlich geht es darum die Natur zu genießen, zu bewahren und sich an der frischen Luft zu bewegen. Lassen wir doch mal den Spruch „Leben und leben lassen“ wahr werden. Warum muss es den „Krieg“ zwischen MTB-Fahrern und E-MTB-Fahrern geben? Ich begegne MTB-Fahrern mit Respekt und komme mit den meisten auch ganz schnell ins Gespräch. Warum geht das nicht grundsätzlich so und warum wird dieser sinnlose „Krieg“ noch von Medien befeuert? Gewinnen kann dabei keiner!! Das steht fest. Vielleicht sollte man mal darüber nachdenken.

  4. Frührer sagte man Mofa. Nun nur noch eine Haube drüber damit man nicht auch noch nass wird ( wäre ha schrecklich).

  5. Macht ein E-MTB überhaupt Sinn/lässt es sich sinnvoll einsetzen, wenn nach wie vor Gilt:
    Bundeswaldgesetz:
    §14 Betreten des Waldes
    (1) Das Betreten des Waldes zum Zwecke der Erholung ist gestattet. Das Radfahren, das Fahren mit
    Krankenfahrstühlen und das Reiten im Walde ist nur auf Straßen und Wegen gestattet. Die Benutzung geschieht
    auf eigene Gefahr. Dies gilt insbesondere für waldtypische Gefahren.

    bzw.
    Landesforstgesetz NRW:
    § 2 (Fn 42)
    Betreten des Waldes
    (Zu § 14 Bundeswaldgesetz)

    (1) Das Betreten des Waldes zum Zwecke der Erholung ist auf eigene Gefahr gestattet, soweit sich nicht aus den Bestimmungen dieses Gesetzes oder aus anderen Rechtsvorschriften Abweichungen ergeben. Das Betreten des Waldes geschieht insbesondere im Hinblick auf natur- und waldtypische Gefahren auf eigene Gefahr. Zu den natur- und waldtypischen Gefahren zählen vornehmlich solche, die von lebenden und toten Bäumen, sonstigem Aufwuchs oder natürlichem Bodenzustand ausgehen oder aus der ordnungsgemäßen Bewirtschaftung des Waldes entstehen.

    (2) Absatz 1 gilt sinngemäß auch für das Radfahren, ausgenommen die Benutzung motorgetriebener Fahrzeuge, und das Fahren mit Krankenfahrstühlen auf Straßen und festen Wegen.

    Das sagt mir: mit einem Motor habe ich im Wald nichts zu suchen und das unabhängig davon, ob es sich um ein Touren, Trekking- oder Mountainbike handelt.
    Oder gibt es da inzwischen anderweitige Regelungen?

    Nicht falsch verstehen; ich selbst fahre begeistert MTB in unseren Wäldern, aber ich halte es für schwierig, ein Produkt zu verkaufen, das seinem Zweck nicht legal zugeführt werden kann.

    Freue mich auf Erhellendes hierzu.

    Danke

    1. Hallo Marc,

      ob ein E-MTB im Wald gefahren währen darf, hängt von der Art der des Antriebs ab.

      Unterschied von E-Bike & Pedelec – Grundsätzlich wird in folgende Typen unterschieden:

      Pedelec = Der Fahrer wird mit einem Elektromotor bis maximal 250 Watt unterstützt, d.h. er muss dennoch selbstständig Treten, der Widerstand wird durch den Antrieb aber verringert. Die Unterstützung findet nur bis zu einer Geschwindigkeit von 25 km/h statt. Geschwindigkeiten über 25 km/h müssen komplett durch eigene Körperleistung erbracht werden.

      Pedelecs gehören rechtlich zu den Fahrrädern und dürfen dementsprechend im Wald gefahren werden.
      S-Pedelcs = Pedelecs der S-Klasse funktionieren wie ein Pedelec, d.h. der Motor unterstützt den Fahrer beim Treten. Die Unterstützung findet aber bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h statt. Hierdurch zählen sie nicht mehr zu den Fahrrädern, sondern zu den Kleinkrafträdern und dürfen nicht im Wald gefahren werden. Übrigens auch nicht auf Radwegen. Ebenso ist ein Kennzeichen nötig und der Fahrer muss mindestens 16 Jahre alt sein.

      E-Bikes = Eigentlich sind „richtige“ E-Bikes mit einem Mofa gleichzusetzen, denn sie fahren durch das Drehen eines Griffs am Lenker oder durch einen Schaltknopf. Auch diese Art von Rädern darf natürlich nicht im Wald gefahren werden. Meist wird der Begriff E-Bikes aber auch für Pedelecs und S-Pedelecs verwendet. (Ebenso in unserem Blog-Beitrag.)

      Die Antwort also: E-Bikes wie wir sie anbieten, dürfen teilweise im Wald gefahren werden. Die Grenze liegt hier bei der Leistung von bis zu 250 Watt.

      Sportliche Grüße,
      Dein HIBIKE-Team

      1. Hallo Laura,

        Danke für die Antwort.
        Die Differenzierung, die Du beschreibst, scheint mir jedoch die der StVO bzw. StVZO zu sein.
        Hier hat der Gesetzgeber in der Vergangenheit Klarheit geschaffen.
        Du selbst schreibst jedoch auch bei Pedelecs von einem Elektromotor.
        Hier differenziert das Landesforstgesetz nicht zwischen Motoren verschiedener Bauart oder Leistung.
        Die StVZO bzw. StVO wiederum hat im Wald nur bedingt Geltung.
        Hätte sie das, müsste ein solches EMTB-Pedelec ja auch in anderer Hinsicht der StVZO entsprechen (Licht, Refelktoren etc.)
        Daher sehe ich hier trotz Deiner Antwort zumindest eine Grauzone.

  6. In meinen Augen haben E-Mountainbikes nichts im Wald verloren. Da nun auch Personen in Gebiete kommen, wo es bisher nicht möglich war, bzw. einfach auch noch mehr Mountainbiken, weil es ja nun ohne Anstrengung möglich ist, gibt es nur noch mehr Konfliktpotential mit Wanderern. Auch weil E-Mountaibikes schneller sind, was sicher auch nicht gerade von Vorteil ist bei Begegnungen mit Wanderern. Es gibt noch so viele andere Sportarten, bei denen man sich nicht anstrengen muss, wie Skat oder Schach. Wer zu faul ist einen Berg rauf zu fahren, soll ihn halt auch nicht runterfahren oder in einen Bikepark mit Lift gehen!

    1. Bist du schon mal mit einem Pedelec gefahren? Warscheinlich nicht. Die sind eben nicht zum rasen gedacht weil der Motor ja nur bis 25 km unterstützt. Im Gegenteil: über 25 km bremst er dich sogar etwas aus. Da musst du manchen normalen MTBler sogar ziehen lassen. Gut, berghoch hilft der Motor natürlich. Du kannst vieles fahren, was du früher schieben mustest. Aber rasen ist das dann auch nicht.

      Wir haben ja nun viele unterschiedliche MTB Gattungen im Wald. Kein Freerider, der gemütlich dem Berg hoch zur nächsten Abfahrt crust, wird sich über den XCler beschweren, der an ihm vorbei hechelt.

      Sicher.. du kannst mit dem Pedelec 1 Berg mehr machen als sonst. Mehr aber auch nicht, weil dann dein Accu leer ist und E-Bike ohne E ist Scheiße! Am Ende des Tages hast du aber genau so viele Körner gegeben wie alle anderen auch.

      Also: Pedelecs sind weder laut noch schnell noch unfair. Es ist halt einfach eine neue Gattung und neuem sollte man aufgeschlossen sein.

      1. Wenn man mit einem E Bike im Wald fahren kann, kann man auch mit einen Elektroauto dort fahren. Nun kommt wenigsten auch der noch auf dem Berg der nicht wieder runter mommt. Radfahren heist für mich Bewegung und wenn man auch im Alter nicht mehr so kann wie in der Jugend, so macht man eben langsamer und kürzer.

        1. Werner, das ist absoluter quatsch den du da von dir gibst. Zunächst darf man nur mit einem pedelec im wald fahren und nicht mit einem ebike. Du bist also dafür mit einem elektroauto im wald fahren zu dürfen? Denk mal drüber nach. Du sagst zudem dass man lieber im alter seinen radius der fortbewegung einschränken soll als mit hilfsmitteln noch viel vom leben erleben zu können. Du tust mir echt leid!

          1. Wenn ich dir leid tu, ich nehme such Spenden. Ich dachte wir können hier Meinungen äußern und uns nicht gegenseitig angreifen.

        2. hallo ich glaub echt du bist noch nicht mit einen e-bike gefahren !! ich hab auch die berge die ich jetzt fahre auch schon mit dem normalen bike gefahren aber nach mehreren knie ops ging das nicht mehr so kam ich zum e-bike und ich bin einfach nur happy das ich wieder all die touren machen kann nur kann ich selbst wählen wieviel Unterstützung ich brauche man braucht weniger kraft aber wenn man will kann man sich genauso auspowern.!!
          sagt übrigens auch mein bruder der der mountan bike rennen fährt !! hat ne runde mit meinen e-bike gedreht und sagte cool macht spass damit kann man sich genauso auspowern !!!

          1. Ja da macht es wirklich Sinn und ich hoffe du hast da auch nicht mmer noch Spass dabei. Es ist nur so das viele die kaum geradeaus fahren können jetzt mit einen E-Bike denken sie sind die großen Radfahrer. Wünsch dir dann noch viel Spass beim radeln.

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