Assos Equipe RS S9 Bib-Shorts im Test

Die neue Assos Equipe RS S9 Bib-Shorts im Test

Die Equipe RS Bib-Shorts mit S9-Sitzpolster ist die neueste Rennrad-Bib im Line-Up von Assos. Um herauszufinden, was die Hose kann, haben wir sie bei Langstrecken-Guru Aaron in den Praxistest gegeben. Was er dabei herausgefunden hat, das lest ihr hier.

Für die neuen „Equipe RS“ Bib-Short S9 hat Assos nochmal alles was bisher in den Assos Radsporthosen verwendet wurde auf den Prüfstand gestellt und nur die besten Materialien ausgewählt. Bevor ich davon berichte, wie sich diese in der Praxis geschlagen haben, kommt hier erstmal ein kurzer Überblick über die verwendeten Textilien und Technogien.

Technik und Materialien

Die neue S9 Bib-Short soll laut Assos eine neue Ära der Radsporthose einläuten. „Eine von Rennfahrern für Radsportler entwickelte, rennerprobte Bib-Short mit nie da gewesenem Komfort.“ Jedes Textil, jede Konstruktion und angewendete Technik des erfolgreichen Vorgängermodells wurden evaluiert, erneuert und verbessert – so berichtet der Hersteller selbst über sein neuestes Erzeugnis.

In der S9-Bib-Short kommen zwei neue Denkansätze zum Tragen: Erstens der „Schmetterlingseinsatz“ – eine neue Schnitt- und Nahtkonstruktion. Diese Konstruktion umschließt die Beine vollständig und läuft an der Rückseite zur sogenannten ergoBox-Struktur zusammen. Diese Konstruktion umrahmt das neue S9 Sitzpolster. Des Weiteren kommt das sogenannte „rollBar“-System zum Einsatz. Hier sollen die Träger als Stabilisator für den Einsatz dienen und sollen so die Körper- und Gewichtsverlagerungen in Kurven und bei den Trittbewegungen ausgleichen. Jeder Träger wird direkt in den Saum über dem Sitzpolster eingenäht, um sicherzustellen, dass er stets unter Spannung steht aber nicht einschneidet.

Das Sitzpolster der Equipe RS

Beim bereits erwähnten, neuen S9-Sitzpolster hat sich Assos auf das bewährte Equipe Evo Polster konzentriert und will dieses noch weiter optimiert haben. Hier spielen der patentierte, horizontale Stabilisator an der Rückseite des Polsters sowie verschiedene Schock absorbierende Schäume und Belüftungssysteme zusammen, um ein übergeordnetes Ziel zu erreichen: Den für ASSOS charakteristischen Komfort des Sitzpolsters mit einer zuvor nie dagewesenen Stabilität zu kombinieren.

So lautet zumindest die Theorie. Was das jedoch konkret für die Praxis bedeutet, habe ich am eigenen Leib getestet.

Der erste Eindruck & die erste Langstrecke

Als ich die Hose zum Testen bekam, war ich schon etwas aufgeregt. Die Haptik des Stoffes ist wirklich außergewöhnlich weich und die Verarbeitung der Nähte sucht meiner Meinung nach seines gleichen. Auch an einen eingenähten Reflex-Streifen am Hintern hat Assos gedacht. Beim ersten Test musste die Hose aufgrund der Außentemperaturen unter meiner langen Winterhose (ohne Sitzpolster) verschwinden. Mit meinen Kollegen Sascha und Ken ging es auf eine 140km Gravel-Tour. Insgesamt fast 7 Stunden Fahrzeit ergaben ein eindeutiges Urteil: Die Hose kann Langstrecke. Kein Durchsitzen des Polsters, kein Einschneiden, Reiben oder Quetschen an irgendeiner Stelle und überhaupt ein tolles Gefühl über die komplette Zeit.

Da wir extra viel Single-Trails in den Wäldern ausgesucht haben, musste die Hose extrem viel Bewegungen und Gewichtsverlagerungen mitmachen. Auf dieser Tour musste die Hose zeigen was sie kann und sie hat dabei hervorragend performt. Man merkt sofort, dass hier die Erfahrungswerte und das Feedback von Profis mit in die Entwicklung der Hose eingeflossen sind.

Test der Atmungsaktivität auf dem Rollentrainer

Beim zweiten Test der Hose wollte ich die versprochene Atmungsaktivität des Stoffes und besonders des Sitzpolsters, sowie den Flüssigkeitsabtransportes des Sitzpolsters testen. Es gibt für mich nichts schlimmeres, als im Hochsommer bei einem Alpenmarathon ein durch Schweiß total zerknautschtes Sitzpolster zwischen den Beinen zu haben, welches reibt und Dir das Sitzfleisch wund macht. Also Sitzcreme aufgetragen, bei mir auf Bike-Touren Pflicht, und ab auf den Rollentrainer. Jeder der auf dem Rollentrainer trainiert weiß, wir sehr man hier schwitzt und dass man nach kürzester Zeit in seinem eigen Schweiß sitzt. Besonders das Tragegefühl der Hose wird dann oft unangenehm und das Sitzpolster ist patschnass. Zwei Stunden musste die Hose herhalten und mich auf meinem Zwift-Trainingsprogramm unterstützen. Auch bei diesem Test wusste die S9 Bib-Short absolut zu überzeugen und trotz des massiven Schwitzens arbeitete die Hose anstandslos. Kein Vergleich zu vielen anderen Bib-Shorts.

Auch wenn es sich hier bei dem getesteten Modell um die Rennrad-Bib-Short handelt macht sie auch auf dem Mountainbike eine tolle Figur und punktet auf allen Ebenen. Selbst Gewichtsverlagerungen mit Wiegetritt und Sprints können die Hose nicht aus dem Gleichgewicht bringen. Aber Assos hat hier in 2018 schon eine MTB Variante auf den Markt gebracht. Der Vorteil der MTB Variante ist, dass die Hose im Oberschenkel-Bereich einen deutlich abriebfesteren Stoff verwendet der bei Stürzen nicht so schnell kaputt geht. Reinen Mountainbikefahrern würde ich also eher das MTB-Modell empfehlen.

Pflege-Tipp

Assos empfiehlt: Grundsätzlich die Hose entweder separat oder wie ich in einem Wäschesäckchen zu waschen. Schonwaschgang (40 Grad) mit Flüssigwaschmittel. Es bietet sich hierfür der Assos Active Wear Cleanser als Spezialwaschmittel an. Kein Pulverwaschmittel, Weichspüler oder Bleiche. Am besten sollte die Hose direkt an der Luft trocknen, einen Wäschetrockner würde ich nicht empfehlen.

Fazit

Die Hose hält das, was Assos vollmundig verspricht – ein noch nicht da gewesener Sitzkomfort auch auf sehr langen Fahrten. Die Passform der Hose ist Assos-üblich herausragend mit ein ganz wenig Kompression an den Oberschenkeln, welche mir sehr zusagt. Außerdem hält der Beinabschluss Knie- bzw. Beinlinge optimal an Ort und Stelle. Die Atmungsaktivität erlebe ich als sehr positiv. Selbst große Mengen Schweiß konnten weder dem Hosenstoff noch dem Sitzpolster in puncto Tragegefühl und Passform etwas anhaben. Was etwas ungewohnt ist, sind die Träger. Der hintere A-Form Stabilisator in den Trägern reibt bei mir, wenn ich diesen auf nackter Haut trage. Mit Funktionsunterhemd ist es überhaupt kein Problem. Das Preis-Leistungsverhältnis stimmt: 200,-€ für diese Hose ist nicht wenig, im internationalen Vergleich der verschiedenen Hersteller jedoch nicht teurer als die Konkurrenz. Im Gegenzug bekommt man wirkliche, langanhaltende Qualität. Alles in allem die beste Hose, die ich jemals gefahren bin.

Aaron Hoffmann
Ein Beitrag von: Aaron Hoffmann – HIBIKE Ladengeschäft Kronberg im Taunus

2 thoughts on “Die neue Assos Equipe RS S9 Bib-Shorts im Test

  1. Hi, wie ist deine Einschätzung bzgl. der Größe. Ich trage sonstige Sport-/Kleidung immer in L bei 75 Kg und 181cm. Meine ASSOS-Hosen, ob kurz, 3/4 oder lang, habe ich aber mittlerweile alle in XL, da mir sonst vor allem die Beinlänge zu kurz wird. Hat sich da etwas getan oder bin ich wohl weiterhin eher mit der XL-Größe besser beraten? Gruß Oliver

    1. Hi Oliver, ich bin 183 und 70kg und fahre schon immer in Assos Hosen die Größe M.
      Ich würde sagen, dass sich in der Größe bei Assos nichts geändert hat. Gestern habe ich eine Hose an einen Kunden verkauft. 180cm und 78kg Der hat Größe L genommen wegen seiner besonders muskulösen Oberschenkel, sonst hätte er M genommen.
      Wenn du bisher immer die Größe XL gefahren bist und damit zufrieden bist würde ich auch dabei bleiben. Viele Grüße, Aaron

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